Wir können uns nur selbst auf die Welt bringen

Jede Pflanze und jedes Tier, jedes Lebewesen lebt aus sich selbst heraus und entfaltet seine Einzigartigkeit. Nur der Mensch wird erzogen und korrigiert. Sein Leben lang.

Wir erziehen und korrigieren uns gegenseitig permanent. Wir erlauben anderen Menschen nicht ihre eigene Meinung und ihre eigene Wahrheit zu leben und wir haben selber nicht den Mut unsere eigene Wahrheit zu leben.

Wir zwingen uns in ein Leben der künstlichen, erdachten und unnatürlichen Ordnung und Nachahmung. Wir leben nicht selbst aus uns heraus sondern versuchen nur, uns den vorhandenen Regeln so anzupassen, dass wir überleben können. Wir versuchen so viele Menschen wie möglich auf unserer Seite zu ziehen, sie zu kontrollieren und von unserer Meinung zu überzeugen, anstatt uns an ihrer Einzigartigkeit zu erfreuen und mit dieser Vielfalt eine Co-Kreation zu erschaffen.

Das liegt daran das wir uns selbst überhaupt nie entdeckt haben. Uns wurde beigebracht und wir bringen uns immer wieder gegenseitig bei, dass es sinnlos ist, asozial, gefährlich und egoistisch sei, sich selbst ganz und gar zu vertrauen und frei von Meinungen anderer seine eigene Wahrheit in dieser Welt zu entfalten.

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Die meisten Menschen haben sich selber noch nie wirklich entdeckt. Wir halten uns für die Erziehung und die Korrektur die uns beigebracht wurde und das haben wir übernommen und nun sind wir selber unsere Erzieher und Aufseher geworden. Und wir sind Erzieher und Aufseher für unsere Mitmenschen. Wir versuchen sie daran zu hindern auszubrechen und ihre eigene Freiheit zu leben. Denn das macht uns Angst wenn jemand die Regeln verlässt.

Wir könnten ja als letzter zurück bleiben im Sumpf. Das geht doch nicht, dass sich jetzt jeder selbst verwirklicht. Dann wäre die Welt ein Chaos. Die Wahrheit ist aber: die Welt ist ein Chaos, nein nicht die Welt, das was der Mensch aus seiner Welt macht ist ein Chaos. Unsere künstliche Ordnung und Beschränkung zerstört die Natur. Wir selbst sind zu Maschinen geworden, welche das Leben und die Natur möglichst effektiv ausbeuten. Unsere Sucht nach Kontrolle entfremdet uns voneinander und unsere Angst vor dem Tod hat uns längst sterben lassen.

In Wahrheit haben wir Angst vor dem Leben. Wir halten uns alle selbst gefangen in unserem Sicherheits-System aus Gedanken & Kontrolle und machen uns so zu Maschinen die das Leben absichern wollen anstatt das Wunder der Lebendigkeit zu erfahren. Ein Wunder ist nur ein Wunder wenn wir es nicht vorhersehen konnten. Das Leben ist unsicher und führt garantiert zum Tod. Und wir sind das Leben. Wir können uns nicht vor uns selbst retten.

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Das Leben wird aber wundervoll wenn wir es als Abenteuer leben und nicht als wissenschaftlich und statistisch ausgerechnetes Programm aus Verhaltensregeln um das maximal möglichen Lebensalter möglichst unbeschadet zu erreichen.

Die einzige Möglichkeit wirklich frei zu werden ist es unserer Aufmerksamkeit aus diesem eigenen Gedanken-Kontroll-System abzuziehen. Das Leben selbst zu wagen. Statt unseren Gedanken sklavenartig zu folgen, unsere Gefühle zu beachten. Dafür müssen wir uns unseren Ängsten stellen. Sie wirklich anschauen. Und vor allem fühlen! Anstatt uns dagegen abzusichern. Denn unsere Ängste sind sonst der Impuls dafür, dass wir immer wieder vor uns selbst flüchten und in die Arme der vermeintlich sicheren Massenmeinung laufen.

Dem inneren Ruf zu folgen und das eigene Selbstgefühl als höchste Instanz über jede Massenmeinung zu stellen, dass ist erst die wirkliche Geburt und der Beginn eines eigenen Lebens. Wir können uns nur selbst auf die Welt bringen. Diesen Schritt muss jeder alleine gehen. Doch wenn wir einmal wirklich geboren sind werden wir uns selbst und allen Lebewesen in Verbundenheit begegnen.



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